Vor vielen Jahren habe ich in einer Buchhandlung gearbeitet. Das war die Zeit, als gerade das Buch „Das Einzige, was stört, ist der Kunde.“ von Edgar K. Geffroy in seiner Erstauflage erschien. Und was soll ich sagen: Der Titel sprach uns aus dem Herzen!
Schlagwort: Freude
Ich bin gut!
An und für sich bin ich durchaus für den korrekten Gebrauch von Sprache. Gelegentlich öffnet sich aber auch ein neuer Blick auf wenig hinterfragte Redewendungen, wenn diese nicht ganz korrekt eingesetzt werden:
Vor ein paar Tagen besuchte ich die transdanubische Filiale einer mir nicht sonderlich sympathischen Fastfood-Kette. Auf dem Weg zu den Waschräumen, die meiner Ansicht nach übrigens weit mehr zu empfehlen sind als das hier angebotene Kulinarium, kam ich an einem Personalraum vorbei, dessen Tür weit offen stand.
Zwei Frauen, beide gekleidet in der Putz-Tracht der Kette, begrüßten einander gerade herzlich. Die eine rief mit einem Akzent, den ich nicht weiter zuordnen konnte, fröhlich: „Hallo! Wie geht es dir?“ Darauf die andere, ebenso erfreut: „Danke! Ich bin gut! Und du?“ Worauf die erste folgerichtig erwiderte: „Ich bin auch gut!“
Wann haben Sie zum letzten Mal, voller Freude gerufen, dass Sie gut sind? Und wann wurden Sie das letzte Mal danach gefragt? Ich möchte mich an dieser Stelle bei den freundlichen beiden Frauen bedanken, dass ich Zeuge ihrer kurzen Konversation werden durfte. Ein wunderbares Erlebnis, das wieder einmal offenbart, wie viel Potenzial Floskeln hätten, wenn wir sie nicht ständig – zwar korrekt – aber doch ganz ohne Inhalt abspulen würden…
dietextbar
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In den Blogbeirägen geht es unter anderem darum, herauszufinden, ob Spam-Mails auch als Lyrik gelesen werden könnten, Nachrufe auch zu Lebzeiten Sinn machen würden und ob geläufige Worte wie „nachtragend“ oder „unterhalten“ mehr als nur eine Bedeutung haben.